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...oder “Mien Haut is wech”
Im Winter, wenn früher die Arbeit auf den Höfen weniger wurde, hiess es: wir müssen wohl mal wieder nötigen. Dann wurden alle Erwachsenen aus Ober-Klenkendorf eingeladen - genötigt zum Abendbrot zu kommen. Die ältere Generation kam zum Kaffee oder einen Tag vorher.
Wenn die „Alten“ zum Kaffee eingeladen waren, durften die Kinder manchmal mit. Alle auf einmal einladen ging nicht. Die konnte man nicht unterbringen. Einige mussten sowieso bei den Kindern bleiben. Damals gab es in jedem Haus noch Kinder.
Drei Generationen in einer Wohnung waren normal. Nach dem Essen sassen Männer und Frauen in getrennten Räumen noch ein paar Stunden zusammen. Die Männer sassen meistens auf dem großen Flur und spielten Karten, die Frauen in der Stube bei ihrer Handarbeit.
Man tauschte die neusten Nachrichten, Klatsch & Tratsch aus, redete über Ackerbau und Viehzucht und was es sonst noch neues gab. Fernsehen gab es noch nicht.
Dabei wurde auch das eine oder andere Glas Alkohol getrunken. Gemeinsam ging man nach Hause. Man ging den Stieg. Ein schmaler Weg , der die Häuser auf kurzem Weg verband. Es war dunkel.
Die Gräben zwischen den einzelnen Höfen tief. Die Brücken schmal und hatten meistens kein Geländer. Man kannte den Weg.
Meistens kam man heil nach Hause, allerdings nicht immer. Einmal “gingen” Jürgen Murck und Paul Grunnenberg nebeneinander auf so eine schmalen Brücke zu. Jürgen verfehlte sie und stürzte in den Graben.Dabei zog er Paul mit. Dieser kniete auf Jürgen und suchte seinen Hut, der ihm von seinem Kopf gefallen war.
Jürgen flehte: „Paul lot mi rut.“ Paul sagte immer nur : „Mien Haut, mien Haut. Mien Haut is wech“
Jürgen: „Paul, ick hef dien Haut, lot mi rut.“ Es dauerte eine Weile bis man die beiden wieder aus dem Graben gezogen hatte. Überlebt haben sie das Unglück alle.
Jürgen, Paul und auch der Hut.
gehört und erzählt von Johann Steffens
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